Mehr Grün(e) für Hungen
Umwelt Schutz der Lebensgrundlagen Energie für Hungen
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen Auch in Hungen treten belastende Folgen einer wenig naturangepassten Nutzung vieler Flächen auf, welche zu einer Verschärfung der Hochwasserproblematik, zu Bodenerosion und zur Verschmutzung des Trinkwassers sowie auch zum schnell fortschreitenden Verlust der natürlichen Artenvielfalt führen. Viele der derzeitigen Formen des Wirtschaftens führen zur Übernutzung der natürlichen Ressourcen. Hierdurch kommt es zu einer nachhaltigen Schädigung der Ökosysteme mit weitreichenden negativen Folgen für Gesundheit und Lebensqualität der Menschen sowie auch schon aktuell zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften.  So verursachten alleine die jährlichen Schäden der Naturzerstörung nach Angaben der TEEB Studie der Vereinten Nationen Kosten von 2 Billionen Euro. Mit Verabschiedung des kommunalen Agenda 21 Dokumentes wurden praktikable Lösungsvorschläge für ein zielgerichtetes Handeln auf lokaler Ebene erarbeitet. Wesentliche Themen, für die sich die Hungener Grünen engagieren, sind: Standortangepasste Lösungen wie die Renaturierung der Horloff und ihrer Nebengewässer sowie deren Auen. Auch das Wasserrückhaltevermögen der städtischen Waldflächen ist konsequent zu nutzen und zukünftig zu steigern. Teile des Hungener Stadtgebietes sind wiederkehrend durch Überschwemmungsereignisse stark betroffen. Dies ist auch hier im Wesentlichen eine Folge des naturfernen Ausbaus von Gewässern sowie der flächendeckenden Entwässerung großer Bereiche des Stadtgebietes. Zur Minimierung der Schäden solcher Ereignisse fordern wir den Ausbau eines wirkungsvollen und kostengünstigen Systems zum Hochwasserschutz.   Wir setzen uns daher dafür ein, dass die Bewirtschaftung städtischer Flächen  zukünftig unter der Prämisse standortangepasster und nachhaltig naturverträglicher Nutzungsweisen erfolgt. Durch intensive und auch in Teilen standortunangepasste landwirtschaftliche Nutzung kommt es zu Belastungen des Grund- und Oberflächenwassers sowie auch von Böden. Folgen dieses Tuns werden in der Regel nicht von den Verursachern getragen, sondern werden häufig über Gebühren auf die Allgemeinheit umgelegt. Wir setzen uns für die Zertifizierung der Nutzung des Stadtwaldes nach den international anerkannten FSC Kriterien ein. Dieses System stellt sicher, dass bei der Waldbewirtschaftung soziale und ökologische Aspekte nicht zu kurz kommen und vergrößert zudem die Absatzchancen des heimischen Holzes zu besseren Preisen auf nationalen und internationalen Märkten. Wälder haben eine herausragende Funktion als Speicher für Kohlendioxid und Wasser, als Lieferanten des nachwachsenden Rohstoffes Holz sowie bei naturverträglicher Nutzung als Schwerpunkt der natürlichen Artenvielfalt. Weiterhin dienen sie als überaus wichtiger Raum zur Erholung der Bevölkerung. Die aktuell vermehrt geforderte Ausrichtung der forstlichen Nutzung hin zur reinen Holzproduktion schwächt alle anderen Funktionen des Waldes nachhaltig, so auch deren Vermögen sich den Veränderungen infolge des Klimawandels anzupassen. Hingegen erhöht nur eine naturverträgliche und in der Baumartenwahl standortangepasste forstliche Nutzung die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegen die negativen Folgen des Klimawandels  und gewährleistet auf Dauer den Erhalt derer positiver Wirkungen für den Menschen. Immer intensivere Formen der landwirtschaftlichen Nutzung führten auch in weiten Teilen des Stadtgebietes Hungens zu einem dramatischen Verlust der natürlichen Artenvielfalt. Wir unterstützen daher die Umsetzung eines Biotopverbundes auf Grundlage des städtischen Landschaftsplans in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden. Schwerpunkte dieses Biotopverbundes sind u.a. die vorhandenen Schutzgebiete, wertvolle Lebensräume wie Obst- und Magerwiesen sowie die Fließgewässer und deren Auen. Hierdurch besteht die Möglichkeit den Verlust der Biodiversität aufzuhalten und zudem die Grundlage eine noch attraktivere Erholungslandschaft zu etablieren. Seitens der Grünen wird die Beibehaltung des Umwelttages gefordert, indem diese Veranstaltung auch zukünftig mit ausreichenden finanziellen und personellen Mitteln der Stadt unterstützt wird. Wichtige und wesentliche Teile der Umweltarbeit in Hungen werden durch die ehrenamtlichen Leistungen der Mitglieder der Naturschutzverbände sowie auch der Obst- und Gartenbauvereine getragen. Ein herausragendes Beispiel für dieses Bürgerengagement ist der im Wesentlichen von diesen Vereinen inhaltlich konzipierte städtische Umwelttag. Diese Veranstaltung ist in ihrer Art im Landkreis Gießen einzigartig und trägt zu einem positiven Image Hungens bei. Energie für Hungen Mit der Aufstellung der Agenda 21 hat sich auch Hungen erstmals für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausgesprochen. Es gilt, unsere Energiegewinnung zukunftsfähig aufzustellen um weitere Umweltbelastungen abzuwenden und Arbeitsplätze in der Region für die Zukunft zu schaffen. Unser Ziel ist es, auf kommunaler Ebene die richtigen Weichen für eine dezentrale Energieversorgung zu stellen. Hierzu ist bei künftigen Erschließungen von Gewerbe- und Wohnbebauungen zu prüfen ob die Energieversorgung mit Strom und Wärme dezentral und effizient mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) oder der Kraft- Wärmekopplung (KWK) umsetzbar ist. Gleiches gilt auch für bestehende Siedlungsbereiche. Hier ist im Rahmen der Modernisierung der Kanalisation einzelner Straßenabschnitte zu prüfen ob die Abgabe von Wärme aus einem BHKW über ein Nahwärmenetz sinnvoll ist. Wir setzen uns dafür ein, dass regenerative Energiequellen in Hungen weiter ausgebaut werden. Alle Potentiale sind hierzu heranzuziehen. Die Basis für jegliches Handeln wird hier das Klimaschutzkonzept der Stadt Hungen sein. Dabei sollten immer die Indikatoren zur Beurteilung der Nachhaltigkeit die Grundlage bilden. Energieeffizienz und Energieeinsparung sind wichtige Bereiche, um unsere Ressourcen zu schonen. Hierzu zählt auch das Umsetzen eines Konzeptes zur Energieeinsparung bei der Straßenbeleuchtung sowie innerhalb der städtischen Liegenschaften. Wir möchten die Stadtwerke stärken und z.B. weitere Fotovoltaikanlagen installieren. Energiegewinnung und deren Vermarktung sind auszubauen. Das begonnene Energiemonitoring in dem der Verbrauch der städtischen Liegenschaften erfasst wird, ist fortzuschreiben.