
Auf Einladung des Stadtverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hungen besuchten die Landtagsabgeordneten Martina Feldmayer, umweltpolitische Sprecherin, und Hans-Jürgen Müller, Sprecher für Landwirtschaft, Jagd, Wald und Tierschutz, im Rahmen ihrer Hochwassertour die Schäferstadt Hungen. Der Besuch diente dem Austausch über konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz sowie der Evaluierung lokaler Gegebenheiten.
„Hochwasserschutz ist in aller Munde, immer dann, wenn die Katastrophe kurz bevorsteht oder gerade aktuell ist. Mit der Hochwassertour möchten wir einen anderen Ansatz verfolgen“, erläuterte Martina Feldmayer den Hintergrund des Besuchs. Hans-Jürgen Müller ergänzte: „Uns ist wichtig zu erfahren, was in den Kommunen ganz konkret getan wird. Wir möchten uns über die Möglichkeiten austauschen, aber vor allem zuhören. Welche Dinge sind geplant, finden diese die Zustimmung in der Bevölkerung und braucht es Unterstützung durch das Land?“ Der Diplom-Biologe Frank Bernshausen, Mitglied der grünen Stadtfraktion, führte die Delegation zum geplanten Hochwasserdamm in der Tiergartenstraße, wo die potenzielle Gefahrensituation für die Kernstadt Hungen sowie die flussabwärts liegenden Stadtteile im Hochwasserfall detailliert erläutert wurde. Die Fraktion der GRÜNEN betont die Dringlichkeit einer zügigen Umsetzung der Schutzmaßnahmen, während die konkrete Ausführungsplanung derzeit ermittelt wird. Wolfgang Macht, Fraktionsvorsitzender erklärt: Zur Debatte stehen unterschiedliche Konzepte: Ein großes Stauwerk oder alternativ ein kleineres Bauwerk in Kombination mit kaskadierenden Maßnahmen im Oberlauf der Horloff. Die Entscheidung wird maßgeblich von den zu erwartenden Staumengen sowie der Förderfähigkeit der jeweiligen Maßnahmen abhängen. Bernshausen betonte während der Begehung die Notwendigkeit, Wasser in der Fläche zu halten
„Gerade in Zeiten mit langen Dürreperioden ist dies essentiell. Zu starke Entwässerungen, beispielsweise durch Drainagen bei landwirtschaftlichen Flächen oder Rückegassen im Wald, führen zur Austrocknung der Böden. Bei Starkregenereignissen können diese Flächen dann nicht ausreichend Wasser aufnehmen, was zu beschleunigtem Abfluss und erhöhter Hochwassergefahr führt.“
Der aktuell niedrige Pegelstand der Horloff und freiliegende Baumwurzeln im Uferbereich verdeutlichten die bereits fortgeschrittene Absenkung des Wasserstands. Bernshausen, der die Entwicklung der Wasserstände seit langem beobachtet, warnte:
„Die Hitzeperioden und langen Trockenphasen dauern immer länger an. Das hat verheerende Folgen für unsere klimatischen Bedingungen.“
Die Landtagsabgeordneten nahmen zahlreiche Eindrücke und Erkenntnisse aus Hungen mit, die in die weitere Arbeit zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Hessen einfließen werden.
Pressekontakt:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hungen
Pressebericht: Christian Zuckermann






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